Stadt Nürnberg Stadt Nürnberg

Über die Ausstellung

 
Johann Adam Delsenbach: Prospekt der Stadt Nürnberg und dem Schloss, wie solche von der Schanz an der Bucher Straßen zu sehen.

Es liegt in der Natur des Menschen, sich für das zu interessieren, was ihm am nächsten liegt, das eigene Umfeld, der Heimatort rücken dabei wohl besonders in den Fokus. Um das Naheliegende in einem größeren Zusammenhang erkennen zu können, ist es nötig, es aus der Ferne zu betrachten, sich mit dem nötigen Abstand einen weiten Blick über die Gesamtsituation zu verschaffen. Diese "Allsicht" umschreibt das Wort Panorama, das sich aus dem Griechischen "pan" (all-) und "horama" (Sicht) herleitet.

Vom 17. Juli bis 18. Oktober 2020 zeigte das Stadtmuseum im Fembo-Haus eine Vielfalt an Aspekten und Exponaten rund um das Nürnberger Panorama. Neben klassischen Stadtansichten und faszinierenden 360°-Panoramen aus den Bereichen Graphik, Gemälde und Fotografie, fanden sich Abbildungen der Nürnberger Stadtsilhouette auch auf kunsthandwerklichen Objekten verschiedener Epochen und in unterschiedlichen Darstellungsformen bis hin zur virtuellen Realität, die die Illusion erlaubt, dem Fembo-Haus auf's Dach zu steigen!

Aufgrund des hohen Publikumsinteresses hätten wir diese Sonderausstellung gerne verlängert, was aber aus konservatorischen Gründen leider nicht möglich ist. Deshalb ist eine verkleinerte Version jetzt als Online-Ausstellung bei Google Arts & Culture zu sehen.
Nürnberger Panoramen aus sieben Jahrhunderten

 

360°-Panoramen

 
Ferdinand Schmidt: Ansicht des Hallertores und der Kaiserburg vom Westtorgraben.

Einer der bedeutendsten Nürnberger Fotografen Ende des 19. Jahrhunderts war Ferdinand Schmidt (1840-1909), der mit einer Vielzahl von topografischen Aufnahmen als einer der ersten das sich rasant verändernde Stadtbild mit einer Kamera festhielt. Seine Arbeiten dokumentieren eindrucksvoll den Wandel Nürnbergs vom beschaulichen mittelalterlichen Idyll hin zur industriell geprägten Metropole.

Die vielleicht am stärksten beeindruckenden Bilder liefern drei Serien mit den Rundumansichten vom Spittlertorturm aus, auf denen die Altstadt sowie die südwestlichen Vororte zu sehen sind. Im Abstand von jeweils etwa zwei Jahrzehnten entstanden, kann man das explosionsartige Wachstum binnen eines halben Jahrhunderts und damit die architektonischen und städtebaulichen Veränderungen anschaulich und detailliert nachvollziehen.

In Erinnerung an Ferdinand Schmidt fotografierte Bruno Weiss 1999 erneut ein Panorama vom Spittlertorturm aus. Er reflektierte auch, vor welche Herausforderungen der Foto-Pionier bei seinen Panoramen gestellt war: "Natürlich habe ich mich gefragt, wie er diese einmaligen Aufnahmen realisierte. Er musste, um überhaupt über die Brüstung des Spittlertorturms fotografieren zu können, vermutlich ein fahrbares Gerüst und ein hohes Stativ verwenden und diese schwere Ausrüstung Ausschnitt für Ausschnitt verschieben. Dass die Aufnahmen noch vor Ort in einer mobilen Dunkelkammer entwickelt werden mussten, steigert die Bewunderung für alle seine Fotos noch mehr."

 

Panorama 1865

Ferdinand Schmidt

Panorama 1885

Ferdinand Schmidt

Panorama 1905

Ferdinand Schmidt

Panorama 1999

Bruno Weiss

Katalog

 
Friedrich Neubauer:

Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher Katalog, in dem alle Exponate abgebildet und mit ausführlichen Begleittexten versehen sind. Kurze Einführungstexte zu den unterschiedlichen Themenbereichen erläutern außerdem geschichtliche und kunsthistorische Hintergründe. Der Katalog kann an der Kasse des Stadtmuseums im Fembo-Haus, im Buchhandel oder beim Verlag erworben werden.
Michael Imhof Verlag

 

Stadtmuseum im Fembo-Haus

Adresse
Burgstraße 15
90403 Nürnberg

Museumseintritt
Regulär: 6 EUR
Ermäßigt: 1,50 EUR

Öffnungszeiten
Dienstag bis Freitag: 10 - 17 Uhr
Samstag, Sonntag und Feiertage: 10 - 18 Uhr

Verkehrsverbindungen
Buslinie 36: Haltestelle Burgstraße
U1/ U11: Haltestelle Lorenzkirche, Ausgang in Richtung Hauptmarkt

stadtmuseum-fembohaus.de